Der thailändische Hot Pot ist eine Variante des asiatischen Fondues, ist aber dennoch kein reines Fondue. Denn was daran so besonders ist, ist dass neben köchelnder Suppenbrühe gleichzeitig noch gegrillt wird und das alles in einem einfachen System.
Der thailändische Feuertopf besteht quasi aus einem großen Suppentopf mit integrierter Grillfläche in der Mitte des Topfes. Die Brühe köchelt um die Grillfläche herum. Diese Fondueart ist auch in Korea sehr beliebt.
Das thailändische Fondue stammt ursprünglich vom chinesischen Fondue ab, doch die verschiedenen Sorten an Zutaten wurde deutlich erhöht und Dipsaucen in thailändischen Stil wurden dazu genommen.
Wie unterscheidet sich das thailändische Fondue von der koreanischen Variante?
Beide Länder verwenden das gleiche BBQ-Fonduesystem, das ursprünglich aus Korea stammt. Die Thais haben das Gerät verändert, indem die Grillfläche mit Holzkohle anstatt einem Gasherd beheizt wird.
Was den Unterschied der Gerichte betrifft, sind die hauptsächlich standardmäßigen unterschiedlichen Brühen und beliebten Zutaten, die reingetunkt werden.
Bei der Brühezubereitung des thailändischen Stils werden häufig bestimmte Geschmackselemente verwendet, um einen ganz speziellen Geschmack mit besonderem Aroma zu entfalten:
- Tom Yum Goong: Ein international unverkennbarer Geschmack Thailands. Die Brühe mit Garnelen in scharfer Brühe beinhaltet unter anderem Curry
- Jim Jum: Nordthailändischer Stil des Gerichtes (Rezept weiter unten)
Currypaste wird nicht zwangsweise immer eingesetzt. Es wird gerne auch einfach auf Hühnerbrühen Basis gegessen.
Das thailändische Fondue ohne den BBQ-Grill (dementsprechend wie jedes andere Fondue) wird Thai Suki genannt. Diese Variante hat kaum was mit dem japanischen Sukiyaki zu tun, obwohl beide „Sukiyakisauce“ (jeweils andere Mischungen) verwenden. Es ähnelt mehr dem japanischen Shabu Shabu.
Natürlich gibt es Thai Fondue auch ohne die Grillfunktion, denn auch ohne Grill ist Hot-Pot in Thailand sehr weit verbreitet.
Wie wird thailändisches Fondue-Barbecue authentisch in Thailand gegessen?
Das thailändische Fondue wird in einer Runde mit Freunden und Familie am Tisch gegessen und auch dort mit rohen Zutaten direkt zubereitet. Im Grunde steht in der Mitte des Tisches ein beheizter Topf mit kochender Brühe und zusätzlicher Grillfläche. Gemüse wird nach und nach in der Brühe gegart, während zeitgleich Fleisch und Fisch in der Mitte gegrillt wird.
„Einfach“ grillen? Schon hier kannst du etwas falsch machen. Bevor die Grillfläche verwendet wird, muss ein Stück Schweinefett (etwa in Form eines großen Würfels) auf dem Grill geschmolzen werden. Sobald das Fett rinnt, packt man das Schweinefett und reibt es über die gesamte Grillfläche. Lässt du diesen Schritt aus, fängt es beim Grillen an zu rauchen.
Das perfide an diesem System ist, dass man sich gemütlich am Tisch zurücklehnen kann während die Brühe und das Gemüse immer besser schmecken werden. Denn das Fett und das Aroma des Fleisches fließen beim Grillen in die Suppenbrühe hinab und verleihen dem Gemüse einen intensiveren und vielfältigen Geschmack.
Um das rohe Gemüse (oder Fisch, Tofu) angemessen zu kochen, muss die Brühe stets köcheln. Das Fleisch wird in feine dünne Scheiben geschnitten und auf einem Teller vorbereitet serviert.
Als Beilagen werden thailändische Dipsauce und Reisnudeln serviert.
Tipp: Du kannst hauchdünne Fleischscheiben viel einfacher hinbekommen, indem du das Fleisch eine Stunde lang in die Gefriertruhe packst. Ein sehr scharfes Messer erleichtert dir die Arbeit.
Was kommt in einen thailändischen Hot Pot?
Generell kann man an Zutaten reinwerfen was das Herz begehrt. Von verschiedenem Fleisch über Fisch und Gemüse.
Beispiele typischer Zutaten:
- Dünne Scheiben Rinderfilet
- Dünne Scheiben Schweinebauch
- Garnelen
- Tofu
- Thunfisch
- Tintenfisch
- Venus- und Jakobsmuscheln
- Enoki- und Shiitakepilze
- Thailändischer Wasserspinat
- Minze
- Baby Bok Choy
- Chinakohl
Welche Ausstattung benötige ich für ein thailändisches Fondue-BBQ?
Großer Unterschied: Asiatische Fonduetöpfe sind im Vergleich zu unseren viel größer. Im Prinzip wie eine breite Salatschüssel.
In Thailand verwendet man Zuhause spezielle Fonduetöpfe, angefeuert mit Holzkohle. Mittlerweile gibt es diese Thai Fondue-BBQ Grille, die elektrisch betrieben sind und die Temperatur lässt sich damit viel einfacher regulieren.
Elektrisch betriebene Modelle können Zuhause problemlos angewendet werden ohne zu stark zu rauchen.
Rezept für thailändisches Fondue
Die meisten asiatischen Länder haben ihren eigenen Fonduestil. Neben Japan hat aber auch Thailand verschiedene Arten. „Jim Jum“ ist eines davon und es ist ein einfacher Hot Pot Stil, der besonders im Nordosten Thailands gekocht wird.
Das Rezept ist für 2-3 Personen gedacht. Natürlich kannst du die Mengenangaben selbst variieren. Das Rezept teilt sich in 4 unterschiedliche Bereiche auf: Brühe, Fleischplatte, Gemüse- und Nudelplatte, Dipsauce.
Zutaten
Brühe:
- 4 Tassen ungesalzene Schweinebrühe (einfach Schweineknochen im Wasser für 2 Stunden köcheln)
- 2 Stängel Zitronengras – zerdrückt und in 5cm Stücke geschnitten
- 5 Kaffirlimettenblätter – zerrissen und zerdrückt
- 5 kleine Galangalknölle (Thai-Ingwer)
- 1 Esslöffel Fischsauce
- 1 gehäufter Löffel geröstetes Reispulver (10-15min Reismehl in der Pfanne bräunen)
Fleischplatte:
Deine Fleischplatte kannst du mit so viel verschiedenen Fleischsorten anrichten wie du möchtest, aber es sollten ungefähr 150gr pro Person sein. Falls du Rind-, Schweine- oder Hähnchenfleisch servierst, mariniere mit den unten angegebenen Zutaten. Bei Meeresfrüchten, Leber oder Tofu wird keine Marinade benötigt.
- 150gr Rind, Schwein oder Hähnchen in feine Scheiben geschnitten (wähle möglichst zarte Fleischschnitte)
- 1 Teelöffel Austernsauce
- 1 Teelöffel Sojasauce
- 1 Teelöffel Öl
- 1 Esslöffel Eiweis
- ½ Teelöffel Maismehl
Gemüse- und Nudelplatte:
Suche dir deine Lieblinge aus diesen Möglichkeiten zusammen:
- Chinakohl, Wasserspinat, Bok Choy, Spinat oder anderes suppengeeignetes Grüngemüse mit mildem Geschmack
- Karotten
- Asiatische Pilze wie Shimeji, Enoki, Shiitake, Austern-Seitling oder braunen Kräuter-Seitling
- Thai-Basilikum (unbedingt zu empfehlen)
- Langer Koriander oder normaler Koriander
- Chinesischer Sellerie
- Glasnudeln, Reisnudeln oder andere schnellkochende asiatische Nudeln
Dipsauce:
- 2 Esslöffel Fischsauce
- 1,5 Esslöffel Limettensaft
- 1 Esslöffel Tamarindensaft
- 1 Teelöffel getrocknete Chiliflocken
- ½ Teelöffel Zucker
- 1 grüne Zwiebel geschnitten
- 2 Blätter von langem Koriander (dünne Scheiben oder einfach normalen Koriander verwenden)
- 1 Esslöffel geröstetes Reispulver
Anleitung
- 1Brühe
Bringe die Schweinebrühe zum Köcheln und gib das Zitronengras, Galangal und die Kaffirlimettenblätter hinzu. Lass es 3-5 Minuten ziehen. Gib Fischsauce kurz vorm Essen hinein und mische das geröstete Reispulver in die Brühe. - 2Fleischplatte:
Mische das Fleisch mit der Austernsauce, Sojasauce, Öl, Maisstärke und dem Eiweiß. Mariniere mindestens 20 Minuten lang. Bereite das Fleisch auf einer Platte vor. - 3Gemüse- und Nudelplatte:
Schneide alles in mundgerechte Stücke und richte deine Gemüseplatte schön an. Falls du Glasnudeln machst, lasse diese vorher 7-10 Minuten in Wasser quellen bis diese weicher werden und kürze die Nudeln einige Male mit einer Schere. - 4Dipsauce:
Kombiniere alle angegebenen Zutaten außer dem Reispulver und mische alles zusammen bis der Zucker sich auflöst. Rühre das Reispulver hinein, kurz bevor du isst. - 5Gib Gemüse und Kräuter in die Brühe und hole diese raus, sobald sie so fertig sind wie du es am liebsten magst. Vergiss nicht in die Dipsauce zu tunken. Rinderfiletscheiben kannst du leicht rosa lassen (schmeckt hervorragend) und muss nicht komplett durchgegart werden. Guten Appetit!
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